Was hat Kirche im Netz zu sagen? Das ist eine der Fragen, um die es beim Barcamp Kirche Online gehen wird, das im in Oktober in Köln stattfindet. Das „Wie“ finde ich dabei sogar noch spannender als das „Was“….
Gegenfrage: Was hat Kirche überhaupt zu sagen? Haben wir (noch) was zu sagen? Ich denke schon! Und damit haben wir das auch im Netz zu tun.
Es erstaunt mich immer wieder, wenn diese Frage in Bezug auf „das Netz“ gestellt wird. Wenn Kirche, wenn wir als Mitglieder, Mitarbeitende, Interessierte uns einmischen wollen in den öffentlichen Diskurs, wenn wir Position beziehen oder unseren Glauben bekennen wollen, dann können und sollen wir das natürlich auch online tun. Das ist eine Chance!
Denn es gilt immer noch: Kirche muss da sein, wo die Menschen sind. Auch wenn es eine nicht-körperliche Anwesenheit ist. Alles, was Kirche zu sagen hat, kann auch im Netz gesagt werden. Oder gezeigt. Oder diskutiert. Und zuhören kann man da auch – vielleicht sogar besser, als an manchen Orten in der physischen Welt. Zuhören, aufmerksam sein, antworten und ansprechbar sein – das geht auch online.
Viel interessanter finde ich die Frage, WIE wir das tun:
Auf welchen Kanälen können wir mit Menschen in Kontakt kommen? Wie kann man online Andachten feiern? Welche neuen Techniken und Medien sollten wir nutzen?
Klar, die Entwicklung schreitet rasch voran und niemand weiß wohin die Reise noch geht. Da ist es manchmal schon eine knifflige Sache, Taktikten zu entwickeln und Pläne zu machen, wenn in einem Jahr die Welt vielleicht schon wieder ganz anders aussieht. Ebenso klar ist, dass der eine oder die andere verunsichert ist darüber, was diese „schöne neue Welt“ mit uns und unserem Zusammenleben macht.
Aber gerade deshalb sollten wir darüber reden und uns auch als Kirche einmischen.
Gerade deshalb finde ich auch noch eine andere Frage hochinteressant – nämlich was Kirche ZUM Netz zu sagen hat und zu dem, was online passiert:
Wie reagieren wir auf Fake News? Wie gehen Seelsorger mit Cyber-Mobbing und Hatespeech um? Wie kann sich das Gemeindeleben online gestalten? Wollen wir uns mit netzpolitischen Papieren oder einer „Netzethik“ positionieren?
Das Barcamp Kirche Online ist ein Ort, um genau diese Fragen auszuloten und nach Antworten zu suchen. Damit Kirche online nicht sprachlos wird, sondern auch in der digitalen Welt ihre Stimme erheben kann.
PS: Ein Schritt auf diesem Weg sind übrigens die Social Media Guidelines, die die Landeskirchen in Rheinland, Westfalen und Lippe zusammen erarbeitet haben und die auch in der bayerischen Landeskirche übernommen wurden.
Die Guidelines wollen „Unterstützung und Anregungen“ bieten für Menschen, die im Netz für ihre Kirche sprechen wollen. Damit die Guidelines das auch in Zukunft tun, werden sie auf dem Barcamp Kirche Online erstens auf dem Programm und zweitens auf dem Prüfstand stehen. Mitreden erwünscht!

Yvonne Kälbli, Onlineredaktion im Arbeitsbereich Kommunikation der EKvW
Das Barcamp Kirche Online findet vom 13. bis 15. Oktober 2017 in der Melanchthon-Akademie in Köln statt. Bereits zum vierten Mal sind alle Ehren- und Hauptamtlichen aus Gemeinden, Kirchenkreisen, Landeskirchen und vielen kirchlichen Einrichtungen eingeladen, gemeinsam Fragen zu diskutieren, Neues kennenzulernen und sich über die digitale Arbeit auszutauschen. Angeboten wird das Barcamp Kirche Online von der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Lippischen Landeskirche und der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Teilnahme ist kostenlos und auch tageweise möglich. Weitere Infos und ein Anmeldeformular gibt es online.
Twitter: @bckirche
Im Orga-Team des Barcamp Kirche online vertrete ich die Evangelische Kirche von Westfalen. Twitter: @kaffeeschwarz